Montag, 21. März 2011

Auf gehts, ab gehts, 2 Tage fliegen! (erster tag)

  Die Woche sah ja nicht gerade prickelnd aus, überall wurde das Wetter schlechter, es regnete, war kalt und der Himmel bedeckt. Donnerstag Abend bot sich dann doch ein leichter Lichtblick was die Vorhersage anging, während es leider im Süden Deutschlands immer noch nicht besser aussah, wurde die Vorhersage für die Wasserkuppe immer besser.
Freitag Nachmittag hing ich mein Gurtzeug unter die Schaukel um es neu einzustellen. Das Problem war, immer wenn ich das Speedsystem trat, wurde mein Gurtzeug flach, zu flach, ich sah mehr meine Beinverkleidung als sonst irgendetwas. Anfangs dachte ich es läge am Speedsystem, das es sich verhackte und dadurch was vom Gurtzeug runter zieht, doch es waren nur zwei Gurte schuld, die zu locker eingestellt waren.
Samstag früh ging es dann los, den Drachen meines Bruders noch aufs Auto geladen, was zu essen eingepackt und dann waren wir unterwegs. Angekommen sind wir um 11 Uhr. Herrliches Wetter begrüßte uns, es war sonnig, warm und der Wind stand gut auf die Kante, die Höhenflugbetreuung der Flugschule war erst auf 13 Uhr angesetzt, somit war am Hang sehr viel Platz. Für Anfänger war der Wind eindeutig zu kräftig aber ich fand ihn genau richtig. Es war schön wieder viele bekannte Gesichter zu sehen, man merkte das die Saison wieder losgegangen ist, denn es wurden immer mehr Piloten. Scherzeshalber wetteten wir, das derjenige der als erste am Landeplatz ankommt ein Kasten Bier bekommt, Aber bei einem Wind wo 2-er Schirme schon fast in der Luft standen, war das eine Sache der Unmöglichkeit.
Die Flüge waren eine Mischung aus Thermik und Soaring, so das man nur leicht anbremsen musste wenn es hochging, sich mit dem Wind ein bisschen nach hinten versetzen lies und wunderbares Steigen hatte. So konnte man sehr bequeme Flüge haben, nach einiger Zeit nahm der Wind jedoch zu, und zwar so, das er mir persönlich zu stark wurde. Perfekt für meinen Bruder, sein Drachen stand schon fertig aufgebaut im Windschatten der Bäume, er war sehr schnell in seinen Klamotten und für den Flug bereit. Sein Start war ein Genuss für jeden Zuschauer, mit 3 sehr lockeren Schritten war er schon in der Luft. Anfangs musste er ein bisschen kämpfen aber schon nach kurzer Zeit schwebte er über unseren Köpfen. Gleitschirme waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Luft, da der Wind sehr Böig und Stark war. Nach über einer Stunde Flug landete er unten, noch bevor er mich anrufen konnte war ich schon unterwegs um ihn zu holen.
Als ich wieder an den Hang kam, sah ich einen schwarz-gelben Airwolf in der Luft, erst dachte ich das sich jemand meine Ausrüstung geschnappt hat, bei näherem hinsehen erkannte ich, das es Mad Mike Küng war, zwar nicht meine Ausrüstung, aber Mike unter einem schwarz-gelben U-Turn, das verwunderte mich schon ein bisschen. Schnell war ich wieder eingehängt und versuchte ihn einzuholen, in der Luft schrie er mir dann zu „geiler Schirm, und dieses Steigen, der steigt ja nur, und dieses Farben“, wie viel davon Ironie war und wie viel Ernst, ist mir immer noch nicht klar.
Nach kurzer Zeit kamen auch meine Eltern an den Hang, Die Bedingungen waren nicht mehr einfach, mein Dad startete raus, mein Bruder mit seinem Drachen hinterher. Es macht wirklich Spaß beiden beim drehen zuzuschauen, nach einigen Minuten war mein Vater auf beachtlicher Höhe und ließ sich mit dem Wind versetzen, knapp 10km weiter und nach über einer Stunde Flug sammelte ich ihn wieder auf.
Während die anderen Kaffee trinken gehen wollten, wollte ich umso mehr in die Luft. Ich war froh das ich mich so entschieden habe, der Wind wurde zwar nicht viel schwächer, aber deutlich ruhiger, absolut ruhige Soaring Verhältnisse. Zwischen drin soarte Mike Küng wieder auf, machte ein paar kleine Kunststücke und landete wieder bei seiner Ground-Handling Gruppe.
Umso Später der Abend wurde, umso größer wurde der Hunger, so verabredete man sich mit ein paar Fliegern noch in der leckersten Pizzeria weit und breit. Auf dem Weg zu unserer Schlafmöglichkeit fiel uns der sehr heller Vollmond auf. Am nächsten Tag, verbreitete sich das Gerücht, das wir noch einen Nachtflug gemacht hätten. Die Nacht war wirklich genial, ein Wunderschöner Sternenhimmel, Man sah alle Steine, Schlaglöcher und die Schatten waren so kontraststark wie Tagsüber.

see u up in the sky!


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