Könnt ihr euch an eure erste Woche erinnern? An den ersten Tag? Die erste Erfahrung mit dem Wettergeschehen? Bei der Flugschule an der ich gelernt habe, ist am ersten Tag immer eine ähnliche Prozedur. Kurze Vorstellungsrunde, ein bisschen Theorie um was es überhaupt geht und eine kurze Begehung der verschiedenen Startplätze. Bei diesem Rundgang wird auch direkt das Wetter mit einbezogen, genauso die Windrichtung. Von Anfang an wird den Schülern beigebracht immer den richtigen Hang auszusuchen, gegen den Wind starten, starker Seiten- und vor allem Rückenwind ist tabu. So viel zur Theorie, aber wie überall im Leben gibt es welche, die anscheinend zu dieser Unterrichtsstunde gefehlt haben, ein paar davon trafen sich heute am Nordhang der Wasserkuppe bei schönstem Süd-Ost Ost Wind.
Touristen könnten es mit einem Picknick verwechselt haben, vielleicht auch mit einer Chillout Lounge bei der nur noch die Musik fehlte. Zwei Schirme waren ausgelegt, zwischen drin gab es Thermische Ablösungen die den Wind für ein kurzes Startfenster von vorne blasen lies. Bis sich die wartenden Piloten endlich entschieden zu starten verging viel Zeit und eine Menge Startabbrüche, die Bedingungen waren nicht einfach, wie den auch bei Rückenwind. Als der erste es ohne großartigen Probleme zum Landeplatz schaffte und teils auch noch Steigen hatte packten auch die restlichen Parawaiter aus.
Die Luft, turbulent durch das Lee in das man direkt rein startete, aber auch Thermisch aktiv. Für alle Fußgänger unter den Bloglesern, der Spruch „Im Lee is es schee“ gilt wirklich nur für euch, bei uns Fliegern gilt eher „Hinterm Hügel wird es Übel“. In den Turbulenzen eines Berges zu fliegen ist in erster Linie Schwachsinnig und sehr Gefährlich. Beim fliegen sollte man sich immer im klaren sein, in welche Situation man sich gibt. Trotz allem war es ein sehr angenehmer Flug, es musste viel gearbeitet, der Schirm beherrscht und alle Geschehnisse um einen herum beobachtet werden.
Wenn man den Startplatz von oben sieht, ist es etwas besonderes, um so härter man dafür kämpft um so Genussvoller ist der Anblick. Auch heute war es machbar die Touris von oben zu begutachten, der Ostwind sorgte allerdings für einen starken Versatz hinter den Berg, so das auch mit Startüberhöhung die Turbulenzen nicht weniger wurden. Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, worein man sich da begibt, ein wirklich gutes Training. Für Anfänger absolut nicht zu empfehlen.
Ein Flug ist nach der Landung aber noch nicht vorbei, das wieder hochkommen zum Auto ist der Abschluss von allem, und um dies prickelnder zu gestalten gibt es ein neues Spiel. Die Spielregeln von fly-walk-drive-catch sind sehr einfach. Zu Anfang wird ein Team von bis zu 5 Leuten ausgewählt. Vier davon sind die „faulen Säcke“ und einer ist der „dumme“, er ist der wichtigste.
Der Spielablauf ist simple, erst einmal wird geflogen, nun wird der „dumme“ ausgesucht, meistens ist es der, der den Längsten, weitesten oder allgemein den besten Flug hatte. Während die anderen ihre Ausrüstung zusammen packen läuft er den Berg hoch, trampen ist nur was für Langweiler in diesem Spiel. Oben angekommen hat sich der Dumme allerdings einen Kaffee oder sonstiges verdient. Zum Schluss wird sich das Auto geschnappt und die faulen Säcke werden eingesammelt. Ein Spielspaß für groß und klein.
Danach hat sich jeder Mitspieler und sonstige Teilnehmer eine leckere Portion Spaghetti verdient, auch diesmal wurde diese Tradition eingehalten.
Der Vorteil vom Marsch zum Hang im allgemein ist, wenn man einen Packesel dabei hat, man könnte es auch mal als Maskottchen für den DHV vorschlagen.
Und für alle die Auto fahren und sonstigen Kontakt mit Verkehr haben, gibt es hier noch ein Foto das frisch von der Autobahn kommt.
In diesem Sinne, see u up in the sky